Klosterrotte 1, 3180 Lilienfeld, +43 (0)2762 / 52 380
Anfang Mai durften 6 Schülerinnen und Schüler mit 2 Begleitlehrern, finanziert durch ein Erasmus + Projekt, eine Woche in Amiens verbringen.
Nach längerer Zeit war es für die Schülerinnen und Schüler des BG/BRG Lilienfeld endlich wieder so weit: 6 Schülerinnen und Schüler der 7. Klasse konnten in der ersten Maiwoche eine Projektreise nach Frankreich unternehmen, die von Dr. Christina Scheuch organisiert und von Mag. Roman Tunkl begleitet wurde. Das Ziel dieser Woche war es, im Rahmen des Projekts „Les différences culturelles entre la France et l’Autriche“ die kulturellen Unterschiede zwischen Frankreich und Österreich herauszuarbeiten. Dies war eine der Vorgaben, die von der EU gestellt worden ist, damit ein großer Teil der Reisekosten von Erasmus + übernommen wird.
Am Sonntag, 1. Mai 2022, traf sich die Reisegruppe um 5 Uhr früh am Flughafen in Schwechat. Nach dem Flug wurde die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges nach Amiens genutzt, um einen ersten Eindruck von Paris zu bekommen. Am Abend lernten die Schülerinnen und Schüler ihre Gastfamilien persönlich kennen. Die Aufregung, eine Woche lang in einer fremden Sprache zu kommunizieren, war sehr groß. Die Gastfamilien waren jedoch nicht vollkommen fremd: Die österreichischen und französischen Schülerinnen und Schüler hatten schon ein paar Wochen zuvor damit begonnen, sich online auszutauschen. Dabei wurden zahlreiche Fragen von beiden Seiten gestellt: über das Lieblingsessen, Haustiere, Hobbys und noch vieles mehr.
Die Wohnsituation bei den Gastfamilien war für die Lilienfelder Gymnasiasten von Familie zu Familie unterschiedlich. Manche lebten direkt in der Stadt Amiens, andere wohnten in Longeau, einem Ort etwas außerhalb vom Stadtzentrum. Einige mussten sich die Räumlichkeiten mit den französischen Schülerinnen und Schülern teilen, andere bekamen ein eigenes Zimmer. Außerdem gab es in allen Familien Haustiere. Eine weitere Gemeinsamkeit war beispielsweise die Liebe der Franzosen zu Käse.
Die Woche verging wie im Flug. Am Montag wurde die Schule „Lycée Robert De Luzarches“ vorgestellt und die Österreicherinnen und Österreicher konnten dort am Unterricht teilnehmen. Nach einem Mittagessen in der Kantine wurde dann nachmittags mit dem europäischen Projekt begonnen. Die Länder wurden miteinander verglichen, Stereotypen erkannt und Gruppen für die Präsentation der kulturellen Unterschiede zusammengestellt. Ein paar der Themen waren zum Beispiel Ernährung, Sport, Schule und Musik. Der Abend wurde wieder bei den Familien verbracht.
An den nächsten beiden Tagen standen verschiedene Ausflüge auf dem Programm. Zuerst ging es auf die Schlachtfelder des ersten Weltkriegs in der Somme-Region. Dort wurden die Jugendlichen abwechselnd auf Deutsch und Französisch über Bombenkrater, Gedenkstätten und Schützengräben informiert. Am Mittwoch begaben sich die Schülerinnen und Schüler zum zweiten Mal nach Paris, wo sie auch die berühmte “Mona Lisa” im Louvre bewundern konnten.
Der Donnerstag wurde schließlich ganztägig in Amiens verbracht. Vormittags wurden die Österreicherinnen und Österreicher durch die Stadt mit der größten Kathedrale Frankreichs geführt und am Nachmittag stellten sie gemeinsam mit den französischen Schülerinnen und Schülern das Projekt fertig. Am Abend gab es schließlich die Gelegenheit, sich im Kulturhaus von Amiens eine sehr moderne Interpretation des Stückes „Der Untergeher“ von Thomas Bernhard auf Französisch anzusehen.
Am Freitag wurde die Vorstellung des Projekts geübt und es gab noch die Gelegenheit, Souvenirs zu kaufen. Abends wurden die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit von allen Schülerinnen und Schülern den Gastfamilien präsentiert, von denen sie sich anschließend verabschieden mussten.
Nach der letzten Übernachtung in Frankreich fiel der Abschied am Samstag tränenreich aus. Mit dem Versprechen, in Kontakt zu bleiben, ging es mit dem Zug nach Paris zurück. Dort wurden ein letztes Mal Crêpes gegessen, Mitbringsel besorgt und Sehenswürdigkeiten besucht. Die Reise endete dann endgültig am Bahnhof in St. Pölten, als sich die Wege aller bis zum erneuten Schulbeginn am Montag trennten.